Schweizer Armee: Mechanisierte Brigade 11 trainiert in Österreich – Start für „TRIAS“

Fast 1’000 Angehörige der mechanisierten Brigade 11 werden im April 2025 in Allentsteig in Österreich trainieren.

Seite an Seite mit deutschen und österreichischen Einheiten. Im Fokus steht dabei die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz.

Das Ausland-WK-Projekt trägt den Namen «TRIAS» und umfasst mehrere Etappen bis ins Jahr 2029. Die mechanisierte Brigade 11 bleibt bei dabei Herrin ihrer Mittel und Methoden. Trainiert wird nach schweizerischen Reglementen, mit eigenem Führungssystem und eigenem Verständnis des Kampfes der verbundenen Waffen. Brigadier Christoph Roduner, Kommandant der mechanisierten Brigade 11, betont: «Wir trainieren mit Partnern, aber wir orientieren uns nicht an deren Doktrin. Es geht nicht um eine Zertifizierung oder Eingliederung in ein fremdes System – sondern um Vergleichbarkeit und Lerneffekt.»

Warum ins Ausland?

Das österreichische Übungsgelände in Allentsteig bietet, was in der Schweiz fehlt: Raum. Viel Raum. Während in Bure oder Walenstadt auf engem Raum mit Umweltauflagen gearbeitet werden muss, lassen sich in Allentsteig Manöver über Dutzende Kilometer simulieren – im offenen oder überbauten Gelände, bei Tag und Nacht, mit scharfem Schuss. Kein Planspiel, sondern reale, komplexe Lagen: Aufmarsch, Breaching, Sanitätsversorgung, urbaner Kampf.

Interoperabilität im Fokus

Die Übung umfasst auch die Zusammenarbeit mit österreichischen und deutschen Kräften, ein Novum in dieser Form. Die Partnerkräfte werden in Blue- und Red-Forces eingebettet, gemischt nach taktischen Prinzipien, nicht nach Nationalität. So entstehen realistische Szenarien.

Dass dabei NATO-Standards ins Spiel kommen – etwa bei Schiessnormen – dient einem technischen Vergleich: «Wenn wir sehen, dass wir diese Normen erfüllen oder übertreffen, zeigt das, wo wir stehen», sagt Roduner.


Brigadier Christoph Roduner, Kommandant der mechanisierten Brigade 11.

«Wir üben nicht fremde Taktiken, sondern unsere. Und das in einem Umfeld, das uns fordert. So, wie es im Ernstfall wäre.» Internationale Kooperation stärkt die Verteidigungsfähigkeit und damit die Autonomie der Schweiz.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: VBS/DDPS

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